Die Speisezwiebel gehört zur Familie der Liliengewächse, und ist eine der ältesten Gemüsepflanzen. Ursprünglich stammt sie aus Mittelasien und wurde von den Römern über die Alpen gebracht.
Zwiebeln sind nach Tomaten und Gurken das in Deutschland meistverzehrte Gemüse. Als wichtigstes Würzgemüse sind sie in der Küche unentbehrlich: Zwiebeln lassen sich roh und gekocht als Gemüse oder Gewürz verwenden. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch im Handel wider, wo eine Fülle unterschiedlichster Zwiebelarten angeboten wird. Die bekanntesten Vertreter sind die Speisezwiebeln, Gemüsezwiebeln, Schalotten, Frühlings- bzw. Lauchzwiebeln, Winterzwiebeln oder auch die verwandten Knoblauch, Porree und Schnittlauch.
Neben den üblichen Zwiebelsorten werden in Baden-Württemberg auch außergewöhnliche regionale Spezialitäten angebaut:
Der Eschlauch sieht ein wenig aus wie übergroßer Schnittlauch und nur die grünen Blätter werden zum Verzehr verwendet. Sie werden z.B. in Maultaschen und auf „Röhrlekuchen“ verarbeitet. Geschmacklich ähnelt Eschlauch der Küchenzwiebel, ist aber eher verwandt mit Frühlingszwiebeln und Schalotten!
Weitere Informationen zum Eschlauch
Die Höri Bülle wird traditionell auf der Bodensee-Halbinsel Höri angebaut und ist eine rote Speisezwiebel mit charakteristischer Form und Farbe. Sie ist mild im Geschmack und hat ein zartes Aroma. Da sie nur eine geringe Schärfe besitzt, eignet sich die Höri-Bülle hervorragend zum rohen Verzehr in Salaten. Von Slow Food Deutschland e.V. wurde die Höri-Bülle als „Passagier in die Arche des Geschmacks“ aufgenommen.
Weitere Informationen zur Höri-Bülle bei Slow Food Deutschland e.V
Zwiebeln aus Baden-Württemberg, die nach strengen Richtlinien des integrierten und kontrollierten Anbaus erzeugt wurden und bestimmte Herkunfts-, Erzeugungs- und Qualitätsbestimmungen erfüllen, können übrigens mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg gekennzeichnet werden.
Wenn ihre Schalen gut abgetrocknet sind und rascheln, sind Speisezwiebeln luftig und kühl gelagert mehrere Monate haltbar. Weniger trockene Zwiebeln sollten schnell verbraucht werden.
Auch die großen Gemüsezwiebeln lassen sich im Vergleich zu gewöhnlichen Küchenzwiebeln nicht so lange lagern.
Zwiebeln mit austreibenden Keimen sollten nicht gekauft werden. Sie können zwar noch verzehrt werden, sind jedoch nicht mehr so fest, schmackhaft und nährstoffreich.
Lauchzwiebeln sollte sehr rasch verzehrt werden, da sie im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar sind.
Speisezwiebeln bestehen hauptsächlich aus Wasser und haben einen recht hohen Zuckergehalt. Außerdem enthalten sie unter anderem Kalzium, Fluor, verschiedene Vitamine und ätherische Öle, die für den intensiven Geruch und Geschmack verantwortlich sind.
Zwiebeln regen Appetit und Verdauung an, sind harntreibend und senken den Blutzuckerspiegel. Sie werden oft auch als pflanzliche Antibiotika bezeichnet, da sie eine keimhemmende Wirkung auf den Verdauungstrakt haben. Bei empfindlichen Personen kann der Verzehr von rohen Zwiebeln jedoch auch zu Blähungen oder Sodbrennen führen.
Übrigens: Das „Weinen“ beim Zwiebelschneiden wird durch ein in der Zwiebel enthaltenes Enzym ausgelöst, das die menschlichen Schleimhäute reizt.
Tipp: Das Anfeuchten von Schneidbrett und Messer sowie das Schälen der Zwiebel unter laufendem Wasser schwächen das Brennen der Augen stark ab!