Gaisburger Marsch


Löwe


Beschreibung

Schwäbische Eintopfspezialität mit reichlich Gemüse, Kartoffelschnitzen, Spätzle und Rindfleisch in einer kräftigen Brühe.


Herkunftsgeschichte

Die Entstehungsgeschichte der leckeren Eintopfspezialität ist nicht eindeutig geklärt. Tatsache ist, dass der „Gaisburger Marsch“ nach dem Stuttgarter Stadtteil Gaisburg benannt worden ist. Wie es dazu kam, dazu gibt es zwei interessante Geschichten, von denen man bis heute nicht weiß, welche den wahren Ursprung des Eintopfes schildert:

1. Im Stadtteil Gaisburg lag früher das Wirtshaus
„Bäcka-Schmiede“, das die bevorzugte Lokalität vieler Offiziersanwärter war. Besonders beliebt war der kräftige und schmackhafte Eintopf aus Fleischbrühe, Rindfleisch, Spätzle und Kartoffelschnitz. Um in den Genuss dieses deftigen Essens zu kommen, marschierten die Offiziersanwärter gemeinsam zum Essen ins Wirtshaus und diesem Fußweg verdankt das Gericht den Namen „Gaisburger Marsch“.

2. Auch bei der zweiten Version spielt das Militär eine wichtige Rolle: Diese Geschichte besagt, dass die Gaisburger Männer in einem Krieg in Gefangenschaft gerieten. Damit sie nicht verhungerten, wurde es den Ehefrauen gestattet, einmal am Tag eine Schüssel mit Essen zu bringen. Die Frauen kochten also einen Eintopf, der alles enthielt, was nahrhaft war und gut schmeckte und mit diesem marschierten sie tagtäglich zu ihren hungrigen Männern.


Wissenswertes

Das Rezept für den Gaisburger Marsch ist eigentlich das gleiche wie für „Verheierte“, ebenfalls eine Spezialität aus dem Baden-Württembergischen „Ländle“. „Verheierte“ sind Verheiratete. Im Zusammenhang mit dem Eintopfgericht sind hier die beiden Beilagen Spätzle und Kartoffeln einen eheähnlichen Bund eingegangen – daher der Name.

Region

Bodensee-Oberschwaben, Südlicher Oberrhein, Stuttgart, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg, Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, Franken, Donau-Iller, Unterer Neckar

Bodensee-Oberschwaben, Südlicher Oberrhein, Stuttgart, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg, Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, Franken, Donau-Iller, Unterer Neckar

Saison

Wie alle Eintöpfe kann man den Gaisburger Marsch das ganze Jahr über genießen, bevorzugt aber in der kühleren Jahreszeit.


Löwe

Zubereitung

Zutaten und Herstellung

  • je 500 g Rindfleisch und Suppenknochen,
  • 1 Bund Suppengemüse, 1 an der Schnittfläche geröstete Zwiebel

Petersilie, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Salz, eventuell etwas gekörnte Brühe eine deftige Brühe kochen und abseihen. Kleingeschnittene Kartoffeln, Sellerie und Karotten in der Brühe langsam garen, Suppenfleisch würfeln und in die Brühe geben. Kurz vor dem Servieren in Butter geschwenkte Spätzle und gebräunte Zwiebelstreifen untermischen. Mit Schnittlauch bestreuen.


Löwe

Weitere Informationen

Verzehr

Der gehaltvolle Gaisburger Marsch ist ein Hauptgericht.

Verbreitung

Von seinem „Geburtsort“ Gaisburg/Stuttgart hat das Stuttgarter Nationalgericht mit dem flotten Namen inzwischen seinen Siegeszug ins nähere und fernere Umland gefeiert und ist in weiten Teilen Baden-Württembergs unter diesem Namen bekannt. Auch über die Landesgrenzen hinaus weiß man diese typisch schwäbische Spezialität zu schätzen.

Literatur

Frank Gerhard:
Kulinarische Streifzüge durch Schwaben;
Sigloch Edition Künzelsau, ISBN: 3-89393-013-2


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