Schwarzwälder Kirschtorte


Löwe


Beschreibung

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist eine sehr beliebte Tortenspezialität, die es zu Weltruhm gebracht hat.


Herkunftsgeschichte

Bauersfrauen aus dem Südschwarzwald erfanden die Schwarzwälder Kirschtorte: Sie kochten Süß- und Sauerkirschen, die aus der Kirschenernte im Ãœberschuss vorhanden waren, auf und ließen sie auf Tellern abkühlen. Abends molken sie die Kühe und schöpften den Rahm, der sich auf der Milch bildete, ab. Zu den Kirschen aß man diesen Rahm und so entstand im ersten Schritt die Schwarzwälder Creme. Einige Bauern mischten dazu noch das Schwarzwälder Kirschwasser (siehe „Wissenswertes“).

Josef Keller (1887-1981), ein Konditor aus Radolfszell, backte zu den Kirschen, dem Rahm und dem Kirschwasser einen dunklen Boden und schuf so die Schwarzwälder Kirschtorte, die erstmals 1915 Cafégästen in Bad Godesberg serviert wurde.
Die rote und dunkle Farbe der Schwarzwälder Kirschtorte steht für Gastfreundschaft und die dunklen Tannen des Schwarzwaldes.

Weil der Erfinder der Schwarzwälder Kirschtorte Josef Keller aus Radolfszell stammte, widmete sich die Stadtverwaltung Radolfszell der Erforschung des Themas „Schwarzwälder Kirschtorte“ und richtete ein Museum dazu ein.


Wissenswertes

Am 1. August 1999 entstand in Enzklösterle die größte Schwarzwälder Kirschtorte der Welt mit einem Durchmesser von 5,10 Metern. Insgesamt 340 Liter Sahne, 28 Kilogramm Mehl, 95 Kilogramm Kirschen, 1.120 Eier und 60 Liter original Schwarzwälder Kirschwasser wurden zur größten Schwarzwälder Kirschtorte der Welt verarbeitet. Die 4.500 Tortenstücke schmeckten so lecker, dass sie innerhalb von zwei Stunden verkauft waren. Die größte Schwarzwälder Kirschtorte ist im Guinness Buch der Rekorde 2001 auf Seite 201 eingetragen.

Man kann eine Schwarzwälder Kirschtorte nur mit echtem Schwarzwälder Kirschwasser herstellen. Das Schwarzwälder Kirschwasser ist ein aus fruchtigen Schwarzkirschen hergestellter Brand, das bekannteste und begehrteste unter den Schwarzwälder Wässern. Das Schwarzwälder Kirschwasser eignet sich auch zum Verfeinern anderer Speisen und schmeckt hervorragend in Mixgetränken oder im Kaffee.

Der Name „Schwarzwälder Kirsch“ ist ein Gütesiegel und gesetzlich geschützt. Ein Kirschwasser darf nur dann als „Schwarzwälder Kirschwasser“ bezeichnet und vertrieben werden, wenn es – östlich der Bundesstraße 3 – im Schwarzwald aus Kirschen dieser Region hergestellt wurde. Bei dieser Region handelt es sich um das Kirsch-Hauptanbaugebiet Deutschlands. Etikettenschwindel ist strafbar: Kirschen aus Südeuropa in den Schwarzwald fahren, dort brennen und als „Schwarzwälder Kirsch“ ausgeben, geht also nicht. Trotzdem wird getrickst: Prädikate wie „Kirschwasser aus dem Schwarzwald“ suggerieren dem unbedarften Schnäpsletrinker fälschlicherweise Genuss aus dem Schwarzwald. Echt ist nur: „Schwarzwälder Kirsch“.

Region

Nordschwarzwald, Schwarzwald-Baar-Heuberg

Nordschwarzwald, Schwarzwald-Baar-Heuberg

Saison

Ganzjährig


Löwe

Zubereitung

Zutaten und Herstellung

Mürbeteigboden

  • 125 g Mehl
  • 60 g Butter
  • 45 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Eigelb

Zutaten in einer Rührschüssel oder auf der Arbeitsplatte vermischen und gut durchkneten. Den Teig entsprechend für die Backform (26 cm) auswellen und bei 175° C im vorgeheizten Elektro-backofen ca. 20 Minuten backen.

Biskuitboden

  • 210 g Mehl
  • 120 g Zucker
  • 40 g Schokoladenpulver
  • 1 gestrichener TL Backpulver
  • 8 Eier

Das Eigelb verquirlen und zusammen mit dem Zucker schaumig schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver darunter sieben und zu einem glatten Teig verrühren. Anschließend das geschlagene Eiweiß unter die Masse heben. Den Biskuitteig in eine mit Backpapier ausgelegte Backform (26 cm) geben und bei 150° C ca. 55 Minuten im Elektrobackofen backen. Den abgekühlten Biskuitboden mit einem Bindfaden oder einem Draht in zwei Hälften teilen.

  • 1 Glas Sauerkirschen
  • 3 EL Stärkemehl
  • 4 Becher (ca. 0,8 l) Sahne
  • 4 Päckchen Sahnesteif
  • 14 EL Schwarzwälder Kirschwasser
  • ca. 50 g Sauerkirschmarmelade (alternativ auch Himbeer- oder Johannisbeermarmelade)
  • ca. 50 g Raspelschokolade

Sauerkirschen im Sieb abtropfen lassen und 1/4 l des Kirschsaftes aufheben. 16 Kirschen zum Verzieren der Torte beiseite legen. 4 EL Saft mit dem Stärkemehl verrühren, den Rest zum Kochen bringen. Das angerührte Stärkemehl und anschließend auch die Sauerkirschen zugeben und noch einmal kurz aufkochen. Abkühlen lassen. Inzwischen Sahne mit Sahnesteif und Vanillezucker steif schlagen.

Abgekühlten Mürbeteigboden auf eine Platte geben und mit der Sauerkirschmarmelade bestreichen. Einen Biskuitboden darauf legen. Auf dem Biskuitboden werden nun die Sauerkirschen verteilt und mit Kirschwasser beträufelt. Mit einer Schicht Sahne bestreichen. Den zweiten Biskuitboden obenauf legen und wieder mit Kirschwasser beträufeln. Die restliche Sahne auf der Torte und dem Rand verteilen. Noch einmal mit Kirschwasser beträufeln. Mit der Raspelschokolade bestreuen und zum Schluss kleine Sahnehäubchen auf die Torte spritzen und diese mit den übrigen Kirschen oder mit Cocktailkirschen belegen.


Löwe

Weitere Informationen

Verzehr

Beim nachmittäglichen Kaffee oder Tee oder als Delikatesse an Wochenenden.

Kontakt

Verband der Badischen Klein- und Obstbrenner
Hindenburgplatz 1
77767 Appenweier
Telefon: +49 7805 9129810
Telefax: +49 7805 9129812
E-Mail: kleinbrennerverband@t-online.de
www.schwarzwald-tourist-info.de

Literatur

Backen mit den Fallers. Traditionelle Lieblingsrezepte aus dem Schwarzwald, Hans-Albert Stechl,
Braun Verlag, 1997,
ISBN: 376508185X

Schwarzwälder Kirschwasser, Hans Roschach,
Schwarzwald-Verlag, Offenbach, 2000,
ISBN: 3922663605


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