Geheimes Wissen aus der Klosterküche
Dieser überlieferte Klosterlikör, der an Magenbitter erinnert, lässt sich sehr leicht selbst zubereiten. Der Clou: Laut Legende sollten die unreifen, grünen Walnüsse um den 24.6. (Johannistag) geerntet werden. Jetzt haben diese besonders viele Heilkräfte. Die Schalen sind noch so weich, dass sich die Nüsse leicht zerschneiden und weiterverarbeiten lassen. Aufgrund der herben, anregenden Wirkstoffe gilt der Likör der grünen Nüsse als magenstärkend, stoffwechselanregend und blutreinigend. Interessant ist, dass der Heiltrunk die grüne Farbe in mystisches Schwarz wechselt. Und er schmeckt ungewöhnlich aromatisch.
Unser Tipp des Tages: Schnell ernten, mit Liebe ansetzen und zur Weihnachtszeit genießen.
Hier die Rezeptur:
Rezepte aus alter Zeit
Im 18. Jahrhundert war Mandelsulz oder Haselnusssulz in der deutschen Küche ein „Beigericht“, also noch kein Nachtisch. Es war eine Art Nusssuppe, die mit gelierender Fleischbrühe zubereitet wurde.
Rezepte für Mandelsulz und Haselnusssulz sind seit dem 14. Jahrhundert aus verschiedenen europäischen Ländern überliefert. Als Blanc-Manger („Weißes Essen“) bekannt, waren diese eine gehobene Speise des europäischen Adels. Da in dieser Zeit noch keine Gelatine verwendet wurde, nutzte man andere kollagenhaltige Bindemittel wie Hausenblase oder ausgekochte Kalbsfüße.
Später wurde der Begriff Blanc-Manger auf die Süßspeise verengt. Meyers Konversationslexikon bezeichnet das Gericht Ende des 19. Jahrhunderts als „aus Sahne, Mandelmilch etc. mit Hausenblase unter Zusatz von Vanille oder anderem Gewürz bereitetes Gelee.“* (* Meyers Konversationslexikon, ca. 1895, Artikel Blanc-manger)
Da bei uns Haselnüsse wachsen und intensiver als Mandeln schmecken, hab ich Haselnüsse statt Mandeln genommen. Beides schmeckt ausgezeichnet. Hier ist unsere heutige Rezeptur für „Süße Sulz von der Haselnuss mit Heidelbeergsälz“: